Das Phänomen kennt die ganze Welt unmittelbar vor und während einer Fussballweltmeisterschaft. Plötzlich und obwohl es alle wissen, trotzdem so ganz ohne Vorwarnung sind sie wieder da. Die Fussballprofis! Jeder! In jeder Situation! Ach ja, dieselben sind ja auch Trainerprofis und natürlich, das versteht sich von selbst, auch Schiri Profis. What else…?
Ist das nicht faszinierend? Während der Pandemie hatte die Welt Millionen von professionellen Virologen… Die ganz unvermindert ihre Ausrichtung geändert haben auf strategische Kriegsprofis.
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Ist die Frage erlaubt, ob das immer dieselben Personen sind, welche einfach ihr Spezialgebiet wechseln oder sind das immer wieder andere?
Mir sind vor einigen Tagen auch so ein paar dieser Profis über den Weg gelaufen. Ich war bei einem Nachbarn zum BBQ eingeladen.
Ein Klassiker, schönes Wetter, man steht draussen, nippt an einem Bier und quatscht über Gott und die Welt. Und da ist es einmal mehr geschehen. Es sind Profis aufgetaucht. In diesem Fall Verkaufsprofis.
Die beiden Herren hatten noch nie und haben mit Verkauf so überhaupt nichts am Hut. Doch sie wussten Bescheid! Darüber, wie man verkauft, wie talentiert man sein muss, um verkaufen zu können, was man tun und was man lassen soll, mit und bei Kunden und natürlich auch, wie man es besser machen. Übrigens waren sie auch Profis im Thema Ausbildung der Verkäufer sowie Verkaufsprozessen, Verkaufsstrategien und CRMs.
Nach einer gewissen Weile habe ich, nachdem jede meiner Aussagen durch Profiargumente zerpflückt und ohne jeglichen Zweifel eines Irrtums widerlegt wurde, das Gespräch verlassen und habe mich zu den Damen an diesem Abend gestellt. Das Gespräch über farbigen Nagellack und Make-up war interessanter.
Warum ist jeder ein Profi bei solchen Themen
Tags darauf habe ich versucht, die Situation neutral und nüchtern zu analysieren. Warum ist jeder ein Profi bei gewissen Themen?
Warum schaffen es Personen nicht, zuzugeben, dass sie keine Ahnung von einem Thema haben, sondern behaupten irgendetwas und verteidigen diese Behauptung bis zum Streit?
Bei meiner Analyse ist herausgekommen, dass Personen, umso weniger Ahnung sie von einem Thema haben, sich desto tiefer in die Sche… Verrennen. Um bei meinem Verkaufsbeispiel zu bleiben. Die beiden Herren hatten beide eine technische Ausbildung und mussten zugeben, dass sie keinen Kundenkontakt haben. D.h. hinter den Kulissen arbeiten. Trotzdem hatten sie viel viel Meinung.
Es gibt ja so einen etwas bösen Spruch: «Wenn schon keine Ahnung, dafür viel Meinung.» Das scheint sich zu bestätigen. Zumindest, wenn man von den beiden Herren ausgehen will.
Lasst uns das möglichst neutral analysieren.
Klar ist, dass Verkaufen jeden Menschen betrifft. Egal ob er beruflich verkauft oder nicht. Wenn du deinen Kindern klarmachen willst, dass sie zuerst die Hausaufgaben machen sollen, bevor sie Gamen dürfen, ist das auch ein Verkaufen.
Dasselbe, wenn du vom Steueramt willst, oder du sonst irgendwo etwas von einem Menschen willst, was er dir in der Form nicht zugestehen muss.
Für alle, die nun schon wieder auf die Barrikaden gehen, dass das kein Verkaufen ist.
Was ist verkaufen sonst als freundlich sein mit deinem gegenüber. Du ziehst dich nett an, rasierst dich, kramst deine besten Manieren hervor und «flirtest» mit deinem Gegenüber in dem dir möglichen Rahmen. Das ist verkaufen.
Kein Mensch will von einer griesgrämigen, schlecht gelaunten, unfreundlichen und schnoddrigen Person etwas kaufen.
Wenn Menschen etwas kaufen, versuchen sie in allererster Linie Schmerzen zu vermeiden. D.h. den Schmerz, eine falsche Entscheidung zu treffen. Den Schmerz, dass die Person, bei der ich etwa gekauft habe, die falsche ist, wenn etwas mit dem erworbenen Produkt nicht in Ordnung ist.
Und natürlich vertrauen wir einer Person, die freundlich und gut gelaunt ist, mehr als einer, die das eben nicht ist.
Verkaufen ist freundlich sein
Gut, dann wäre das geklärt, was verkaufen ist. Zurück dazu, warum jeder ein Profi in diesem Thema zu sein scheint.
Ich zeihe einen Vergleich zum Fussballspielen.
Jeder hat in seinem Leben wohl schon mal an einen Fussball getreten. Obwohl nie aktiv gespielt wurde, ist es auch für nicht Fussballer ein Thema, welches man regelmässig mitbekommt.
So auch das Verkaufen. Es ist immer wieder in aller Munde. Wenn ein Verkäufer einen grossen Deal gewonnen hat, jubeln alle in der Firma und wenn er ihn verloren hat, wird auch darüber gesprochen, was er hätte anders machen sollen.
Kommt hinzu, dass Verkäufern unterstellt wird, dass sie viel verdienen und nichts dafür tun müssen. Ähnlich wie Fussballern. Millionengehälter und einfach nur ein wenig einem Ball hinterherrennen.
Ich schlussfolgere daraus, dass es der nicht ausgesprochene Neid ist, der die grosse Mehrheit zum Profi macht, obwohl man keine Ahnung hat.
Übrigens hatte ich dieses Thema auch schon beim einen oder anderen Kunden, bei welchem sich Innendienstpersonen oder Techniker über Verkäufer ausgelassen haben. Auf meine direkte Frage hin, ob er es denn nicht in den Verkauf wechseln wolle, denn er könnte den Job ja besser und professioneller erledigen und die Firma sucht ja noch gute Aussendienstler, war die Antwort immer und ohne Ausnahme: «Neeeiiinnn, sicher nicht. So einen Job, in welchem ich ständig im Kreuzfeuer stehe, will ich nicht» Leider konnte mir keine dieser Personen schlüssig erklären, warum sie denn den, bzw. die Verkäufer auch ins Kreuzfeuer nehmen, wenn sie doch wissen, dass das unangenehm ist und sie den Job doch gar nicht machen wollen.
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Zusammenfassend kann ich nicht schlüssig erklären, warum jeder zum Profi wird, obwohl er den Beruf nicht ausüben wollen würde. Wahrscheinlich wissend, dass er ihn nicht besser bewältigen könnte als der bestehende «Amtsinhaber». Doch Neid scheint eine grosse Rolle zu spielen.
Dazu sage ich allerdings: Neid muss man sich meist hart erarbeiten, Mitleid erhält man geschenkt 😉 darum ist es wohl gar nicht so schlecht, wenn das Umfeld etwas neidisch ist.
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Dein Zarko Jerkic – dein KundenMagnet