Vergangener Samstagabend, Dinnerparty bei uns. Es sitzen zehn Personen am Tisch und plötzlich entflammt eine hitzige Diskussion, bei der sich alle leidenschaftlich beteiligen. Bald bilden sich zwei Lager. Neun Personen und ich ☹
Umso länger das Gespräch dauert, desto mehr der neun kippen auf meine Seite, bis am Ende alle mehr oder weniger meiner Meinung waren.
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Doch was war das Thema? Es waren Entschuldigungen.
Das Gespräch ist aus einer Situation heraus entstanden, in welcher eine nicht anwesende Person die Entschuldigung einer am Tisch anwesenden Person nicht akzeptiert hat.
Wie erwähnt, waren im ersten Augenblick alle etwas entrüstet, wie man eine Entschuldigung nicht annehmen kann. Ausser ich.
Ich habe versucht zu hinterfragen und irgendwann mal erklärt, dass ich die Entschuldigung möglicherweise auch nicht angenommen hätte.
Doch warum nicht?
Ich erlaube mir dazu ein plakatives Beispiel. Du gehst der Strasse entlang und eine dir wildfremde Person haut dir mit voller Wucht eine Ohrfeige. Kaum hast du dich von der Ohrfeige erholt, entschuldigt sich die Person, der Ohrfeigenschläger, voller Inbrunst tausendmal.
Du vergibst ihm und denkst dir, dass er dich verwechselt hat und du wohl einen schlechten Tag einziehst. Doch in diesem Augenblick schaust du zu, wie der Typ das mit einer anderen Person genau gleich macht.
Wie ist nun deine Reaktion? Wohl recht verärgert. Als du ihn zur Rede stellst, argumentiert er, dass er sich doch entschuldigt hat und du die Entschuldigung akzeptieren musst.
Das war in etwa die Situation an unserer Dinnerparty. Es ist etwas zwischenmenschlich dummes passiert. Die verursachende Person hat sich entschuldigt und die Erwartungshaltung war, dass diese Entschuldigung akzeptiert wird. Weil man sich ja entschuldigt, wenn etwas schiefgelaufen ist und dann gut ist. Die leidtragende Person hat geltend gemacht, dass das schon mehrfach passiert ist und er keine Entschuldigung mehr akzeptieren will, sondern eine Verhaltensänderung einfordert.
Verständlich? Lass uns ein anderes Beispiel besprechend. Genauso plakativ, doch etwas emotionaler.
Dein Partner geht dir fremd und kommt nach Hause und beichtet es mit einer riesengrossen Entschuldigung.
Nun kommen zwei Faktoren zum Tragen:
- a) dein Partner hat sein Gewissen erleichtert, weil er es gebeichtet hat. Du musst nun damit umgehen und hast möglicherweise schlaflose Nächte. D.h. er hat sein Gewissen auf deine Kosten gereinigt. Schon mal maximal uncool.
- b) dein Partner hat sich entschuldigt und erwartet, dass die Sache damit wieder gut gemacht und vergessen ist. Stellst du dich auf den Standpunkt, dass es damit nicht getan ist, hat dein Partner Unverständnis. Weil, er sich ja entschuldigt hat.
Natürlich ist eine Entschuldigung auch Goldwert…
Das Problem einer Entschuldigung sitzt ganz tief im Unterbewusstsein. Wenn ich mich entschuldige und die leidtragende Person das akzeptiert, suggeriere ich meinem Unterbewusstsein, dass es trotz allem ok war, das so zu tun. Denn mein Handeln hatte keine Konsequenzen.
Wenn die Entschuldigung jedoch nicht akzeptiert wird. Wird dem Unterbewusstsein unmissverständlich mitgeteilt, dass das passierte, nicht ok war. Entsprechend wird das Unterbewusstsein sich das merken.
Das gilt natürlich genauso für private wie auch für geschäftliche Belange. Da gibt es keinen grossen Unterschied. Es kann im zwischenmenschlichen Umgang nicht sein, dass man, ohne viel zu überlegen die andere Person verletzt und das Gefühl hat, sich mit einer Entschuldigung reinwaschen zu können. Denn der andere soll nun damit umgehen, was wie schiefgelaufen ist.
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Natürlich ist eine Entschuldigung Goldwert, wenn wirklich trotz aller korrekten Bemühungen etwas schiefgelaufen ist. Dann ist der Hintergrund aber auch ein anderer.
Mein Appell an dich ist: Überlege zuerst, was du wie tust und ob du eine andere Person damit verletzt. Wenn du kopflos, ohne darüber nachzudenken, jemanden verletzt hast, bringt eine Entschuldigung nichts und sie wird wohl nach dem zweiten oder dritten Mal genauso kopflos akzeptiert, wie du kopflos die Person verletzt hast.
Wie hältst du es mit Entschuldigungen? Und was denkst du über meine Ausführungen? Bist du anderer Meinung?
Ich freue mich auf deine Nachricht.
Dein Zarko – Der KundenMagnet